Früh am morgen genießen wir das mega Frühstück in uns unserem Hotel. Es gibt Pancakes, Rühreier, Semmeln, Marmelade, Wurst, Käse, Jogurth, Cornflakes und Obstsalat. Wir sind völlig aus dem Häuschen und genießen das Frühstück richtig. Für Mr. gibt es sogar Kaffe ;)
Anschließend machen wir uns auf Richtung Hafen, wo wir uns am Vorabend mit Dominik für 8:00 Uhr verabredet haben. Wir haben Dominik auf der Hinfahrt im Bus kennengelernt. Er ist auch Deutscher und möchte sich uns zum wandern auf der Sonneninsel anschließen. Er kommt etwas später, also versuchen wir schon mal die Tickets für die Bootsfahrt zu kaufen. Wieder mal verstehen wir ohne spanisch recht wenig und fragen das nette Mädchen hinter uns, ob sie uns behilflich sein kann. Jess kommt aus Neuseeland und schließt sich uns ebenfalls an. Wir sind also nun eine kleine 4er Gruppe und setzen uns im Boot nebeneinander.
Auf der Sonneninsel angekommen kommt erst mal Ernüchterung - nachdem wir nichts im Voraus gebucht haben, müssen wir uns auf die Suche nach einem günstigen Hostel machen. Dominik und Mr.JJ haben ihr komplettes Gepäck dabei und müssen nun die schweren Rucksäcke etwa 200 Höhenmeter über steile Stufen und Steine, die gefühlt senkrecht nach oben gehen, hochschleppen. Wir brauchen bis ins "Pueblo" (Stadtzentrum oder eher Dorfzentrum) etwa 30 Minuten. Dort angekommen wird der Anstieg nicht leichter. Wir suchen etwa 3 Stunden lang nach einer Unterkunft und bekommen nichts günstigeres als ein Zimmer für 45 Bolivianos (ca. 6€) mit geteiltem Badezimmer. Nun gut wir haben auch einfach keine Lust mehr.
Wir chillen ein wenig auf der Sonnenterasse und gehen anschließend zum Templa del Sol (Sonnentempel). Hier vollziehen die Einheimischen ihre Opfergaben an die Pancha Mama (Muttererde). Die Wanderung dauert in etwa eine gute Stunde und wir möchten zum Sonnenuntergang am höchsten Punkt des Berges sein. Wir sind leider etwas spät dran und hetzen zurück. Leider waren wir zu spät und haben es verpasst und nur noch die letzten Strahlen mitbekommen.
Wir wollten eigentlich sowieso zwei Nächte auf der Insel bleiben, doch wir haben nicht bedacht, dass wir auf der Insel kein Geld abheben können und haben zu wenig Bolivianos dabei. Wir sind etwas panisch wie wir wohl die Tage überstehen sollen ohne Geld. Glücklicherweise treffen wir ein deutsches Pärchen im Hotel gegenüber, denen es ähnlich geht. Sie entdecken ein Restaurant in dem man Euro gegen Bolivianos tauschen kann. Wir wollen also direkt am nächsten Tag auch dort hin und tauschen unsere letzten 25€ zu einem miserablen Kurs von 6,6 Bolivianos für 1€ (normalerweise bekommt man für 1€ 8 Bolivianos). Aber was bleibt uns übrig? Das deutsche Pärchen (Martin und Anne aus Stuttgart) leihen uns noch ein paar Euro, damit wir ein richtiges Abendessen genießen können.
Am zweiten Tag beschließen wir zu sechst wandern zu gehen - das deutsche Pärchen, Dominik, Jess und Mr.JJ. Wir möchten gerne auf die Nordhälfte der Insel wandern. Leider ist der gesamte Norden der Insel für Touristen gesperrt - wir werden an der "Grenze" aufgehalten und dürfen nicht weitergehen. Angeblich ist das so, weil die Touristen die Nordinsel "kaputt machen" würden. Nunja, leider bestehen 2/3 der Insel aus dem Norden. Wir respektieren das natürlich und laufen einfach querfeldein über die Südinsel. Am Anfang werden wir dabei eine lange Zeit von dem Grenz-Bolivianer beobachtet ;) Wir laufen gut 7km über Stock und Stein, hoch und runter - ganz schön anstrengend ;) Danach gehen wir zum Hostel zurück und JJ gönnt sich eine Pause. Mr. ist noch voll auf Go und macht alleine eine zweite Wanderung quer über die Insel.
Kurz vor Sonnenuntergang gehen wir erneut zum höchsten Punkt der Insel und diesmal schaffen wir es auch den gesamten Sonnenuntergang zu sehen. Wir genießen das Spektakel trotz eisiger Kälte (Temperatur nach Sonnenuntergang ca. 0°C) fast bis zum Schluss. Anschließend wärmen wir uns in einem Restaurant auf und gönnen und das Menu del dia für 35 Bolivianos (ca. 4,50€). Zum Menu gehört eine Quinoa-Suppe mit Gemüse, Fisch, Fleisch oder Omlette mit Beilage und zum Abschluss ein Coca-Tee.
Der anstrengende Wandertag hat uns müde gemacht und wir gehen früh schlafen.
Mr.JJ
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Mama (Donnerstag, 24 August 2017 12:29)
Wow, bei uns hat es 30 Grad. Bei den Bildern friere ich gleich. Es ist so toll zu hören, dass ihr für so kleine Probleme wie Geldmangel �� immer eine Lösung findet. Die große weite Welt ist halt doch ein Dorf.... überall Deutsche ��. Die Fotos sind spektakulär und lassen uns hier im kleinen Söcking ein wenig an euren Abenteuern teilhaben. Herzlichen Dank dafür. ����
Lisa (Sonntag, 27 August 2017 19:31)
Wahnsinn iwie - da findet man echt jmdn am anderen Ende, der einem Geld leiht, obwohl man ihn gerade kennengelernt hat - aber darf dann 2/3 der Insel net begehen, weil man sie kaputt machen würde - also das sind Kombis ^^ ;-) Cool echt, dass man so viel Hilfsbereitschaft dann auch unter den eigenen Landsleuten findet :)