#111 Tag 120 Hikkaduwa Beach

Heute geht es ganz in der Früh schon los - 6:30 Uhr ist Abfahrt zum Fischmarkt. Ganz ohne Frühstück rein ins Tuk-Tuk und los geht die wilde Fahrt. Nach etwa 5 Minuten sind wir schon am Hafen angekommen. Wir wollen gerade aussteigen, als ein "Security" mit unserem Host spricht, dass Touristen hier 100 Rupies pro Person Eintritt bezahlen müssen. Er ist total verwirrt und meinte nur zu uns "This is crazy! I've never heard this before!". Es war ihm sichtlich unangenehm, dass er das vorher nicht wusste und er zahlt die 200 Rupie für uns und will das Geld auch nicht wieder haben. Wir möchten es ihm gerne geben, aber er nimmt es nicht an. Wir gehen davon aus, dass das einfach eine kulturelle Sache ist. Er hat dort noch nie Eintritt bezahlt (auch wenn locals eigentlich auch 10 Rupie pro Person zahlen müssen, was aber keiner macht) und wusste eben nichts davon, da wir die ersten Touristen sind, die er mitgenommen hat. Wir schauen uns den kleinen Markt dann näher an und kaufen letztendlich zwei Thunfische, die zusammen 420 Rupie (ca. 2,50€) kosten. Unser Host findet dort nicht den Fisch den er gesucht hat und so geht's zurück ins Tuk-Tuk und 5km in die andere Richtung, wo ein weiterer Fischmarkt ist. Hier müssen wir keinen Eintritt bezahlen und sind zudem die einzigen Touristen und damit die einzigen zwei weißen auf dem gesamten Markt. Wahrscheinlich hat das noch nie ein Tourist vorher gesehen, weil es ein local Markt ist. Wir sind total happy und kaufen nochmal drei kleine Thunfische und zwei andere Fische, von denen wir nicht wissen was es für ein Fisch ist. Jetzt haben wir mehr als genug Fisch für 6 Personen: die 4 Engländer und wir zwei. Ein Fisch lebt sogwar noch, als wir ihn kaufen :O anscheinend macht man das hier nicht so wie in Deutschland, dass die Fische gleich nach dem Fangen umgebracht werden... hier werden die einfach lebend in einen Eimer (ohne Wasser!) gepackt und dann abgewartet bis sie sterben oder eben schon vorher verkauft. Naja so kann man sich wenigstens sicher sein, dass die Fische auch frisch sind ;)

Der Markt ist wirklich lustig, es sind mega viele Einheimische da, die um Preise feilschen, viele Händler, die ihre Fische einfach auf den Boden legen und anpreisen, dann kommt wieder einer an und zieht einen 2m langen Schwertfisch hinter sich her, legt ihn in die Mitte des Marktes und preist seinen Fisch an. Es steht ein Kreis an Menschen um ihn rum und es wird fleißig für den Fisch geboten ;) sehr lustig ist das! Auf dem Weg nach draußen lässt unser Host dann seine Fische noch ausnehmen und hacken, Mr. will das aber lieber selber machen :O

Dann geht's wieder zurück und es gibt Frühstück :) Es gibt Toast, Marmelade, Kartoffel-Curry, String-Hoppers und Tee. Das Kartoffel-Curry ist diesmal gar nicht scharf und einfach wirklich so unfassbar lecker! Leider kann die Dame, die es gekocht hat fast kein englisch und kann uns das Rezept daher leider nicht geben :/ String Hoppers sind so kleine Nudelnester über die man dann Soße von dem Kartoffel-Curry schüttet. Wirklich sehr lecker!

Wir schauen nach dem Frühstück bei dem Hosen-Laden vorbei, wo JJ ihre Hose bestellt hat - schade, der hat um 10:30 Uhr noch zu ;)

Danach schafft es JJ nicht Mr. zu überreden gleich an den Strand zu gehen, also fahren wir erst ins Tsunami-Museum. Wir wollen eigentlich laufen, aber es ist bereits 11:00 Uhr vormittags und es sind 4km zu gehen und zudem können wir nicht am Strand laufen, weil der einfach aufgehört hat, und müssen an der Straße weitergehen. Mehrere Tuk-Tuks wollen uns mitnehmen, allerdings für 200 Rupie (1,10€) und wir wollen maximal 100 bezahlen. Außerdem wollen uns alle Fahrer, warum auch immer, zur Turtle-Farm bringen, weil die ja ganz nah am Museum ist. Naja wir glauben, dass die Fahrer von der Turtle-Farm eine Provision bekommen, wenn sie Leute dort hin bringen und vom Museum bekommen sie nichts. Naja letztlich fährt uns jemand für 100 Rupie zum Museum und wir sagen ihm, wenn er hier wartet fahren wir für 100 Rupie auch wieder mit ihm zurück. Ein Win-Win für beide, wie wir finden. Der Fahrer stimmt zu und wir fahren endlich ins Museum! Das Museum wird von einer Familie betrieben, die selber vom Tsunami betroffen waren. Es gibt erst viele Erklärungen wie ein Tsunami überhaupt entsteht und die Familie erklärt auch nochmal viel zusätzlich. Dann geht es weiter und man sieht Bilder vom Tsunami und vor allem von danach. Es werden auch die Opfer gezeigt, vollkommen unzensiert. Das ist wirklich sehr berührend und wahnsinnig traurig! Man darf im Museum keine Fotos machen, was ich persönlich auch sehr gut finde. Wenn man möchte, kann man etwas spenden, was dann Kindern aus Sri Lanka zu Gute kommt, deren Familien auch betroffen waren. Das Geld wird vor allem für die Schule genutzt, die ebenfalls im gleichen Haus ist (bzw. ein Klassenzimmer) und um Kinder mit Traumata vom Tsunami psychologisch zu behandeln.

Natürlich spenden wir was und gehen sehr berührt von diesem Ort wieder nach draußen. Der Tsunami 2004 hat in Sri Lanka sehr vielen Menschen das Leben gekostet und wir können uns gar nicht vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss.

 

Zum Glück regenerieren wir uns auf der Rückfahrt wieder etwas, kaufen uns einen frisch-gepressten Saft am Straßenrand und gehen den Rest des Weges am Strand entlang. Wir gehen nochmal am Hosen-Laden vorbei, wo JJ's Hose grad noch in Arbeit ist. Eigentlich war vor 12:00 Uhr ausgemacht und es ist bereits 13:00 Uhr, aber gut, wir kommen nacher nochmal vorbei. Wir packen im Hotel unsere Badesachen zusammen und nachdem Mr. gefühlt 3 Liter Kaffee getrunken hat, geht's dann endlich zum Strand. Und nochmal zum Hosen-Laden: die Hose ist fertig, die Dame, die gut englisch spricht aber leider nicht da. JJ probiert die Hose und es ist wieder eine Standard-Größe :( nachdem die ältere Dame erst mal 15 Minuten nach der Hose gesucht hat, gehen wir davon aus, dass das wohl nicht meine sein kann. Sie haben gestern extra Maß genommen und die Hose passt trotzdem nicht richtig. Sie meinte wir sollen in 2 Stunden wieder kommen und mit ihrer Tochter reden. Jetzt haben wir aber irgendwie keine Lust mehr noch 5 mal her zu kommen wegen einer blöden Hose, die eh nicht passt. Naja wir fordern unsere Anzahlung zurück und die nette Omi gibt uns das Geld wieder. Wir entschuldigen uns und gehen zum Strand. JJ hat total das schlechte Gewissen, weil die Omi uns gestern noch gesagt hat, dass viele Touristen eine Hose genäht haben wollen, sie das dann in windeseile fertig machen und die Touristen dann nicht mehr wieder kommen (deswegen die Anzahlung). Und JJ tut die Oma irgendwie total Leid :/ Leider können wir jetzt auch nichts mehr daran ändern. So ist es eben manchmal (leider).

 

Abends geht's dann rund im Guesthouse. Die Kinder der Familie haben gerade Ferien und noch dazu zwei Freunde zu Besuch. Da ist das mit dem Barbecue natürlich ganz besonders spannend. Unser Host baut gemeinsam mit den Kindern einen Grill auf, bzw. bauen sie einfach eine Art Grill. Danach wird das Feuer angeheizt und die Kokosnussschalen eignen sich hervorragend als Brennmaterial. Dan geht's an Fisch ausnehmen :O Mr. und der Vater der englischen Familie machen das gemeinsam. JJ und die anderen Mädels halten sich hier gerne zurück ;) Der Engländer versucht die meisten Fische direkt zu filetieren, wohingegen Mr. unsere Fische im Ganzen braten möchte. Zum würzen haben wir Salz, Pfeffer und frische Limetten verwendet. Alles in Alu-Folie packen und ab auf den Grill! Nach ca. 30 Minuten ist der Fisch fertig! Es schmeckt köstlich! Wir haben davor noch nie gebratenen Thunfisch gegessen und sind begeistert! Auch der andere Fisch schmeckt sehr lecker und unsere Hosts bringen uns noch Reis, Kartoffel-Curry und Salat als Beilagen. Hervorragend! Wir speißen wie die Könige! Wirklich ein Festmahl :)

Wir trinken noch gemütlich ein Bier und dann sind wir reif für die Falle :P

 

Mr.JJ

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